Ein Kongress macht viel Arbeit, aber auch viel Freude

Es war gewiss kein Heimspiel für den Bundespräsidenten Christian Wulff, CDU, als er am Eröffnungsabend des 3. Ordentlichen Bundeskongresses seine Grußworte an die ver.di-Delegierten richtete. "Was wäre unser Land, die Bundesrepublik Deutschland, ohne Gewerkschaften? Das wollen wir uns nicht länger ausmalen, aber ich möchte Ihnen doch die Antwort sagen: Es wäre in jeder Hinsicht ärmer. Es wäre materiell ärmer und vor allem ärmer an Gemeinsinn und Engagement für unser Land." Und Wulff legte gleich noch nach: "Als Bundespräsident möchte ich Ihnen ... sagen, dass der Anteil der Gewerkschaften an der Erfolgsgeschichte unseres Landes ein ganz wesentlicher ist, und das zu allen Zeiten ... Dass dieses so breite Zustimmung in der Bevölkerung findet, ist eine ausgesprochen erfreuliche Tatsache. ... Ich glaube, Sie spüren im Moment mehr als zu anderen Zeiten, dass die Menschen auf das hören, was die Gewerkschaften zu sagen haben."

Nahezu mit jedem Satz gab der Bundespräsident den ver.dianer/innen zu verstehen, wie sehr er ihre Arbeit wertschätzte: "Mitbestimmung heißt Mitverantwortung, und die Arbeit in Gewerkschaft und Betriebsrat war und ist gelebte Demokratie - die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, das Wort zu erheben, Arbeitsbedingungen zu verbessern, für gerechte und angemessene Löhne und Gehälter zu kämpfen, Mitverantwortung für die gemeinsame Sache zu tragen." Hier hatte sich zumindest für diesen Abend offenbar ein Gleichgesinnter dazugesellt und vielen Delegierten aus der Seele gesprochen. pewe