Wo ver.di draufsteht, ist auch Mindestlohn drin

Blick in den Kongresssaal

Ausgiebig Zeit genommen haben sich die Delegierten des 3. ver.di-Bundeskongresses für die Debatte über das Thema Arbeitszeitverkürzung. Dabei bestand im Grundsatz Einigkeit: "Die Verkürzung der Arbeitszeit und deren humane Gestaltung sind zentrale tarif- und gesellschaftspolitische Handlungsfelder der ver.di", heißt es in der mit großer Mehrheit angenommenen Entschließung zur Arbeitszeitpolitik der Gewerkschaft. Verkürzung der Arbeitszeit, und zwar mit vollem Lohn- und Personalausgleich - auch darin war man sich einig. Kontrovers und daher ausführlich diskutiert wurde dagegen die Frage, ob der Kongress sich auf eine konkrete Stundenzahl der anzustrebenden Wochenarbeitszeit festlegen sollte. Für eine solche Festlegung machten Delegierte zum Beispiel geltend, dass mit einer konkreten Zahl, "einer festen Hausnummer", wie es Christel Christofsky aus Nordrhein-Westfalen formulierte, besser in Betrieben und Öffentlichkeit um Zustimmung geworben werden könne. Dagegen argumentierten andere Delegierte, dass gerade die Festlegung auf eine konkrete Stundenzahl Teile der Gewerkschaft zu eng verpflichte und binde. Die Debatte um die Verkürzung der Arbeitszeit soll nun in der Gesamtorganisation verstärkt geführt werden. Die Delegierten forderten den neu gewählten Bundesvorstand auf, "eine intensive Diskussion zu organisieren". Diese Diskussion soll in ein Konzept und eine "langfristig ausgelegte Kampagne" für die Verkürzung der Arbeitszeit münden, als Teil der bereits 2009 initiierten ver.di-Kampagne "Gerecht geht anders". knies