Prinovis schließt die Druckerei in Itzehoe, bis Ende April 2014 läuft die Produktion aus und 1000 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz. Anfang Juni konnten ver.di und der Betriebsrat einen Sozialplan aushandeln. Pro Beschäftigungsjahr erhalten rund 600 direkt bei Prinovis Angestellte Mindestabfindungen in Höhe von 1,25 Monatsgehältern. Zusätzlich werden hohe Zuschläge für Beschäftigte mit Kindern sowie für Schwerbehinderte und für niedrige Abfindungen gezahlt - in der Summe ein Volumen von 1,33 Monatsgehältern. Vereinbart wurden eine zwölfmonatige Transfergesellschaft und Regelungen für Weiterbeschäftigung an anderen Standorten. ver.di hatte auch für die 350 Leiharbeit- und Werkvertragsnehmer Abfindungen gefordert. Das hat Prinovis abgelehnt. Erreicht wurde jedoch, dass das Unternehmen eine sechsmonatige Transfergesellschaft für sie einrichtet. Der politische Druck, den die Beschäftigten aufgebaut hatten, habe maßgeblich zu dem Ergebnis beigetragen, sagte ver.di-Verhandlungsführer Martin Dieckmann.

Die Beschäftigten hatten monatelang gegen die Schließung protestiert und von den Prinovis-Eigentümern Bertelsmann und Springer Hilfen für die strukturschwache Region gefordert. Darüber werden weitere Gespräche geführt. "Kein Sozialplan kann den Schaden ausgleichen, den die Schließung anrichtet", so Dieckmann. Die hohen Abfindungen würden daran wenig ändern.

sil