Kurznachrichten

Zähe Tarifverhandlungen

Groß- und Außenhandel | Kurz vor einem möglichen Tarifabschluss im Groß- und Außenhandel in Bayern hat die Arbeitgeberseite am 7. Juni im letzten Moment einen Rückzieher gemacht. Damit gehen die Entgelttarifverhandlungen in die nächste Runde. Ein Abschluss könnte Mitte Juni erreicht werden. ver.di fordert ein Gehaltsplus von 6,5 Prozent, mindestens aber 140 bis 160 Euro monatlich sowie 50 bis 100 Euro mehr für die Auszubildenden. Die Arbeitgeberangebote lagen in Baden-Württemberg vor der vierten Verhandlung am 14. Juni bei zwei Prozent für das erste Jahr und einer Einmalzahlung im Volumen von 0,3 Prozent und 1,7 Prozent für das zweite Jahr. Die Beschäftigten zeigen seit Mai mit ganz- und mehrtägigen Streiks, dass sie mehr erwarten.


Berlin kündigt seinen Musikschullehrer/innen

Musikschulen | Nachdem ein Großteil der 1500 Honorarkräfte an den Berliner Musikschulen die ihnen vorgelegten neuen Honorarverträge nicht unterschrieben hat, wurde ihnen im Juni, kurz vor Beginn der Sommerferien, von den Bezirken gekündigt. Aufgrund einer neuen Honorarordnung des Berliner Senats seien die Bezirke dazu gezwungen, erklärten sie. Sie suchen für den Herbst bereits nach Neuen. "Die Lehrkräfte akzeptieren keine weitere Verschlechterung ihrer Einkommen und Arbeitsbedingungen", erklärte Stefan Gretsch, Bundesvorsitzender der ver.di-Fachgruppe Musik. Das Land zerstöre über Jahrzehnte gewachsene Teams, der Vorgang sei ungeheuerlich. Musikschullehrkräfte sind Lehrer mit Hochschulabschluss. Ihre seit Jahrzehnten gewachsene "finanzielle und soziale Benachteiligung ist unerträglich geworden", so Gretsch.


Angriff gegen Beck-Betriebsrat

Druckindustrie | Gegen den Betriebsrat der Druckerei C.H. Beck, die zu dem Verlag für Rechtsliteratur gehört, geht der Arbeitgeber juristisch vor. In seinem Auftrag leitete der Verband Druck und Medien Bayern e.V. gegen den Betriebsrat und den Betriebsratsvorsitzenden ein gerichtliches Beschlussverfahren ein. Der Vorwurf: Vom E-Mail-Account des Betriebsrats sei ein Streikaufruf an alle internen Nutzer übermittelt worden. In der E-Mail haben jedoch weder Betriebsrat noch Betriebsratsvorsitzender zum Warnstreik aufgerufen. In der Druckerei gibt es seit April 2011 keinen gültigen Tarifvertrag mehr. Seit März 2013 verhandelt ver.di über einen Haustarif.

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Damiano Quinto, H&M-Betriebsratsvorsitzender

H&M will aktiven Betriebsrat loswerden

Einzelhandel | Die schwedische Modekette H&M will Damiano Quinto, Betriebsratsvorsitzender in Trier und Mitglied des Gesamtbetriebsrats, fristlos entlassen. Begründung: Als Beisitzer in Einigungsstellen habe er sich gegen "die wirtschaftlichen und organisatorischen Interessen" des Arbeitgebers eingesetzt. Tatsächlich hatte sich Quinto, wie es seine Pflicht ist, für ein Arbeitszeitmodell ausgesprochen, das die Interessen der Beschäftigten stärker berücksichtigt. Inzwischen hat der H&M-Betriebsrat zum vierten Mal die Zustimmung zur Kündigung verweigert.

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