In den Tarifverhandlungen über die Zukunft des schon stark geschrumpften Warenhauskonzerns Karstadt haben sich ver.di und die Arbeitgeberseite in der vierten Verhandlungsrunde am 10. Dezember darauf geeinigt, dass für die Beschäftigten in den Filialen, die geschlossen werden, rückwirkend die jeweiligen regionalen Tarifverträge gelten. Das betrifft die Warenhäuser in Stuttgart und Hamburg-Billstedt, die Schnäppchencenter in Frankfurt/Oder und Paderborn und die „K-Towns“ in Göttingen und Köln. „Damit werden die Kolleginnen und Kollegen wieder an die Tarifentwicklung angekoppelt, erhalten ein höheres Entgelt und entsprechend auch höheres Arbeitslosengeld“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes. Die Schließung der Filialen und die drohende Arbeitslosigkeit bleiben nach wie vor bitter.

Insgesamt geht es bei Karstadt um 83 Warenhäuser, 28 Sport- und drei Premiumhäuser mit 20 .000 Beschäftigten. In diesem Jahr hatte der Immobilieninvestor René Benko das Unternehmen übernommen. In der Vergangenheit war Karstadt durch grobe Manage-mentfehler und die fehlende Investitionsbereitschaft des „Hoffnungsträgers“ Nikolas Berggruen heruntergewirtschaftet worden.

ver.di hat mit den Arbeitgebern auch vereinbart, in den folgenden Gesprächen über einen gemeinsamen Zukunftstarifvertrag für alle drei Untenehmensbereiche, Warenhaus, Sports und Premium, zu verhandeln. „Für uns gehört die Beschäftigungs- und Standortsicherung dazu“, so Arno Peukes. Auch die Rückkehr in die Tarifbindung sei zentral. Anfang nächsten Jahres sollen die Tarifgespräche fortgesetzt werden. gg