Ausgebildete Pflegefachkräfte sollen mindestens 3000 Euro im Monat verdienen. Auszubildende in Pflegeberufen sollen nicht nur eine gute Ausbildung bekommen, sondern ebenfalls angemessen bezahlt werden. Das fordert ver.di. Dass man dagegen in einigen Bundesländern selbst für die Ausbildung in der Pflege bezahlen müsse, sei ein Versagen der Politik, sagt Sylvia Bühler aus dem ver.di-Bundesvorstand. Niedersachsen hat nun in der Pflegeausbildung erstmals einen anderen Weg beschritten und sorgt für gute Bezahlung der Azubis. ver.di und die Verbände der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen haben einen für das ganze Bundesland gültigen Tarifvertrag unterzeichnet, der die Ausbildungsbedingungen in der Pflege regelt. Auf einem Niveau, das sich sehen lassen kann.

Festgelegt sind im Vertrag die Ausbildungsentgelte und der Urlaub. Demnach verdienen Schüler/innen in der Altenpflege künftig im ersten Ausbildungsjahr 975 und im dritten Jahr 1138 Euro. Alle Azubis sollen 29 Urlaubstage bekommen. Die Regelungen sind den Ausbildungsvergütungen des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst angepasst. In kommunalen Krankenhäusern und Pflegeheimen wird bereits so bezahlt.

Ziel der Tarifpartner ist es nun, den Tarifvertrag branchenweit für allgemeinverbindlich erklären zu lassen, um gemeinsame Standards zu gewährleisten. "Mit diesem Flächentarifvertrag schreiben wir ein Stück Tarifgeschichte", sagt Detlef Athing, ver.di-Landesleiter für Niedersachsen-Bremen. "Zu einer attraktiven Ausbildung gehören auch angemessene Ausbildungsentgelte. Wir kommen damit dem dringend benötigten Tarifvertrag für alle Pflegekräfte einen großen Schritt näher." Denn gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen gehörten zusammen.

M. Lühring