Ausgabe 03/2021
Kurzmeldungen
Alle Aspekte einer Aufgabe
PISA-Studie – Eine internationale Forschungsgruppe unter Beteiligung der Freien Universität Berlin hat aufgezeigt, dass die Ergebnisse der PISA-Studien zur Erhebung von Schulleistungen nicht nur reine Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler beschreiben. Tatsächlich umfassten die PISA-Ergebnisse eine Mischung aus Fähigkeiten und Strategien zur Bearbeitung von Aufgaben, etwa die Zeiteinteilung und das Überspringen von Fragen. Der Forschungsgruppe zufolge kann derzeit nicht immer klar bestimmt werden, welcher Aspekt in welchem Maß im PISA-Ergebnis berücksichtigt ist. Dies sei insbesondere für Länder-Rankings bedeutsam. Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse der ersten PISA-Studie im Dezember 2001 durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte Deutschland gegenüber anderen Ländern vergleichsweise schlecht abgeschnitten. Die Autor*innen der Studie schlagen vor, die verschiedenen Aspekte auseinanderzuhalten und getrennt zu erfassen, darunter die Korrektheit der Antwort, die Zeit, die für die Antwort gebraucht wurde, und wie viele Aufgaben von den Schüler*innen überhaupt bearbeitet wurden. Das ermögliche einen nuancierten Vergleich und könnte die Reihenfolge der Länder in den Rankings ändern.
Eine Generation abgehängt
Bildungsexpansion – Durch den demografischen Wandel und zunehmende Bildungschancen könnte die Erwerbsbevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2050 um 5,1 Millionen schrumpfen. Investitionen in Bildung und eine bessere Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden in den Arbeitsmarkt könnten aber die Beschäftigung erhöhen und den Arbeitskräftemangel teilweise kompensieren. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Der nur geringe Zuwachs an Erwerbspersonen bis 2050 erklärt sich laut der Studie dadurch, dass durch Bildungsexpansion junge Menschen länger in der Ausbildung verblieben und in dieser Zeit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stünden. Die Corona-Krise könnte allerdings zur Bedrohung für die Bildungsexpansion werden. Bleiben Kitas und Schulen länger geschlossen, würde eine Schüler*innen-Generation abgehängt. Damit gerate der Bildungsaufstieg in Gefahr. Insbesondere Kinder der niedrigeren Bildungsschichten seien davon betroffen. Könnten in Zukunft aber zusätzlich zu einer breiten Bildungsexpansion auch Personen mit gesundheitlichen Beschwerden stärker am Arbeitsleben teilhaben, ließen sich die negativen Effekte des demografischen Wandels und der Corona-Krise entscheidend lindern.