Ausgabe 06/2008-07
Kurznachrichten
REALPOLITIK
Weniger Geld für Bildung
Die Bildungsausgaben in Deutschland sind weiter gesunken. Nur noch 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wurden 2006 dafür ausgegeben; im Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 6,4 Prozent und 1995 waren es immerhin noch 6,9 Prozent. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamt hervor. Auch wenn Politiker stets die Bedeutung von Bildung für die Zukunftsfähigkeit des Landes betonen: Im internationalen Vergleich der OECD-Staaten liegt Deutschland weiter auf einem der hinteren Plätze. Vor allem bei der Förderung von Kleinkindern wird viel zu wenig getan , sind sich Experten einig. Etwa drei Viertel der Bildungsausgaben finanziert der Staat, ein Viertel der Kosten tragen Privatpersonen und Unternehmen.
LEHRENDE
Nachwuchsprobleme in Kitas und Schulen
Qualifizierter Berufsnachwuchs für Kinderhorte und Schulen, aber auch für die Wissenschaft wird immer knapper. Gegenwärtig arbeiten etwa 1,5 Millionen Menschen als Erzieher, Lehrer und lehrende Hochschulmitarbeiter, wie aus dem nationalen Bildungsbericht hervorgeht. Doch an den Schulen ist jeder zweite Lehrer älter als 50. In den nächsten 15 Jahren wird etwa die Hälfte der heutigen Lehrkräfte pensioniert. Außerdem werden für den Ausbau der geplanten Betreuungsangebote für unter Dreijährige bis zu 80000 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Die Wohlfahrtsverbände mahnen, dass die Bezahlung und das Ansehen von Erzieherinnen und Erziehern dringend verbessert werden müssten, weil sonst bald kaum noch jemand diesen Beruf ergreifen werde.
PRAKTIKA
Wissen, was Recht ist
Vier von zehn Praktika im Medienbereich werden nicht bezahlt - obwohl von den Praktikanten oft viel erwartet wird. Auf einer neu eingerichteten Internetplattform kann man sich umfassend über das Thema informieren. Neben Erfahrungsberichten aus einzelnen Betrieben gibt es dort auch die gemeinsamen Praktika-Richtlinien, die ver.di und andere Journalisten- organisationen erarbeitet haben.
GASTHÖRER
Viele Ältere studieren
Gasthörerinnen und Gasthörer an deutschen Hochschulen in den sprach- und kulturwissenschaftlichen Fächern sind durchschnittlich 55 Jahre alt, in den Geschichtsseminaren liegt der Altersdurchschnitt sogar bei über 65 Jahren. Im vergangenen Wintersemester hatten sich 38400 Frauen und Männer als Gasthörer an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Auch ohne formale Hochschulreife kann man an einzelnen Kursen teilnehmen.
FERNSTUDIUM
Hilfe bei der Studienwahl
Sich einen Überblick auf dem Fernstudienmarkt zu verschaffen, war bisher ausgesprochen schwer. Längst sind die Zeiten vorbei, als bei der Fernuniversität Hagen das "Fern" noch als Alleinstellungsmerkmal gelten konnte. Heute bieten über 300 verschiedene Bildungsträger zusammen mehr als 2100 staatlich zugelassene Fernstudiengänge an. Wer sich informieren will, kann das unter folgender Internetadresse tun:
26. SEPTEMBER
Bundesweiter Bildungstag
Bundesweit laden Volkshochschulen und Bildungsträger am 26. September zum "Weiterbildungstag 08" ein. Im vergangenen Jahr flanierten 100000 Menschen durch Gärten des Wissens oder nahmen an Staffelläufen für mehr Bildung teil. www.deutscher-weiterbildungstag.de