Essener Sozialfirma kündigt Betriebsratsgründerin

NRW | Wenige Tage vor Gründung eines Betriebsrats hat die Geschäftsführung der Stellwerk GmbH einer langjährigen Mitarbeiterin die Kündigung ausgesprochen. Die 56-jährige Diplom-Sozialarbeiterin Karin Beutler hatte die Bildung einer Interessengemeinschaft zur Betriebsratsgründung geleitet. Nach einem Treffen von zehn Festangestellten des privaten Trägers der freien Kinder- und Jugendhilfe in ihrer Wohnung war die Familienhelferin zur Geschäftsleitung zitiert worden. Dort wurde ihr wegen angeblicher Verfehlungen ein Kündigungsschreiben vorgelegt. "Völlig überrumpelt habe ich unterschrieben", sagt Beutler. Sie will vors Arbeitsgericht gehen und mit Hilfe von ver.di Essen weiter für einen Betriebsrat kämpfen.


Höhere Gagen für Film- und Fernsehschaffende

TARIFABSCHLUSS | ver.di und die Produzentenallianz haben für die rund 10.000 Film- und Fernsehschaffenden, die jeweils für die Dauer einer Produktion beschäftigt sind, ein Tarifergebnis erzielt. Der Abschluss sieht eine Tariferhöhung von durchschnittlich acht Prozent über zwei Jahre vor. Die Wochengagen steigen ab Juli 2012 um einen Sockelbetrag von 35 und ab Januar 2013 um einen Sockelbetrag von zehn Euro. Ab Januar 2013 erhöhen sie sich zudem um zwei Prozent. Der Manteltarifvertrag gilt unverändert bis Ende 2013. Das seien deutliche Verbesserungen für die Filmschaffenden, sagt ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Durch die Erhöhung um Sockelbeträge werden niedrige Gehaltsgruppen überproportional angehoben.


Mehr Glanz, mehr Lohn

ver.di-Forderungen für Lufthansa-Beschäftigte

VERKEHR | ver.di fordert für die 50.000 Beschäftigten bei der Lufthansa AG Boden und in der Kabine, bei der Lufthansa Cargo, der Lufthansa Service Gesellschaft, der Lufthansa Technik und bei Lufthansa Systems 6,1 Prozent mehr Gehalt. Der Tarifvertrag soll zwölf Monate gelten. Die Gewerkschaft will auch Verbesserungen für die Azubis im Konzern durchsetzen. Das hat die ver.di-Konzerntarifkommission am 30. November in Frankfurt/M. beschlossen. In der vorigen Tarifrunde hatten die Beschäftigten sich für bessere Arbeitsbedingungen - unter anderem die Begrenzung von Leiharbeit - eingesetzt und auf eine Gehaltssteigerung verzichtet.


Alpenland-Pflegeheime jetzt mit Tarifbindung

BERLIN | Nach zwei Jahren Verhandlungen und 90 Tagen Streik steht der Tarifabschluss für die Alpenland-Heime im Berliner Bezirk Hellersdorf-Marzahn jetzt bevor. Trotz der Streiks konnten nicht alle Forderungen in den zähen Verhandlungen durchgesetzt werden. Doch es sei ein Erfolg, dass die Kolleginnen und Kollegen in Ostberlin endlich in die Tarifbindung geholt werden können, sagt ver.di-Verhandlungsführerin Meike Jäger. Die voraussichtlich letzte Verhandlungsrunde wird am 14. Dezember stattfinden.