Ausgabe 12/2011
Kurznachrichten
Kreativ agiert: Betriebsrat beim Modehändler Zalando
ONLINE-HANDEL | Im November wurde beim Berliner Modeversand Zalando erstmals ein Betriebsrat gegründet. Die 180 Beschäftigten haben beim Tochterunternehmen My Brands Zalando eProductions eine siebenköpfige Vertretung gewählt. Die Firma produziert Produktfotos und Artikelbeschreibungen für die Internetseite. "Seit einem halben Jahr arbeiten wir im Zwei-Schicht-Betrieb", sagt Christian Rose, der Betriebsratsvorsitzende. Die Beschäftigten hatten eigene Modelle dafür entwickelt, mit denen sie sich nicht durchsetzen konnten. Einen kleinen Schichtaufschlag haben sie jedoch erwirkt. "Danach meinten wir, dass wir einen Betriebsrat brauchen", sagt Rose. connexx.av, das ver.di-Projekt für Neue Medien, hat sie unterstützt. Der Wahlvorstand wurde von ver.di geschult, auch der Betriebsrat will die Bildungsangebote der Gewerkschaft nutzen. Die Wahlunterlagen waren von den Kreativen mit einem Schuh gekennzeichnet worden, so dass bei jedem Aushang sofort klar war, dass es um die Wahl ging. 15 Kandidaten aus allen Abteilungen hatten sich zur Wahl gestellt. Schon am Tag danach wurde der Betriebsrat zu Einstellungen angehört.
Aktionswoche in der Psychotherapie
GESUNDHEIT | Psychotherapeut/innen in Ausbildung (PiA) haben während einer Aktionswoche vom 5. bis 9. Dezember in Berlin und anderen Städten ihre Arbeit niedergelegt. Auch ver.di forderte die Mitglieder in dem Bereich auf, sich an den Demonstrationen und Aktionen zu beteiligen. Allein in Berlin wollten sich mehr als 1600 PiA nicht länger mit den schlechten Arbeits- und Ausbildungsbedingungen abfinden. Sie müssen Ausbildungskosten bis zu 600 Euro pro Monat bezahlen, erhalten - wenn überhaupt - Löhne von höchstens 500 Euro und werden in ihrer praktischen Ausbildung im Klinikbetrieb meist nur mangelhaft angeleitet.