Maria Kniesburges, Redaktion ver.di PUBLIK

kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns noch diese Nachricht: Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II sollen womöglich künftig zu 39 Stunden so genannter Bürgerarbeit pro Woche verpflichtet werden können. Das jedenfalls empfiehlt eine Studie des "Instituts zur Zukunft der Arbeit" (IZA), die Bundeswirtschaftsminister Glos (CSU) in Auftrag gegeben hat. Damit, so heißt es in der Studie unter dem Titel "Workfare", könnten die öffentlichen Haushalte jährlich rund 25 Milliarden Euro einsparen - schon weil die empfohlene Arbeitspflicht von ALG-II-Beziehern öffentlich finanzierte Beschäftigungsprogramme künftig überflüssig mache. Und wie die Pflichtarbeit vergolten werden soll, ist da auch zu lesen, nämlich schlecht: "Die Entlohnung soll das Niveau der Grundsicherung zuzüglich einer (nachzuweisenden) Mehraufwandpauschale nicht überschreiten." Sollte das Programm Wirklichkeit werden, droht neuerliches Lohndumping in großem Stil. Klaus F. Zimmermann, Direktor des IZA und Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, prophezeite bei der Vorstellung der Studie, dass von dem Programm mittelfristig eine dämpfende Wirkung auf das gesamte Lohnniveau zu erwarten sei. So viel zur Zukunft der Arbeit. - Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Anfang Juli - bis dahin