ver.di lohnt sich:

Beamte

Gesetz für höhere Besoldung

ver.di begrüßt den vom Bundesinnenministerium vorgelegten Gesetzentwurf zur Erhöhung der Beamtenbesoldung. Die Gewerkschaft hatte die Koalition aufgefordert, das Tarifergebnis für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf die Beamt/innen zu übertragen. Die Initiative sei erfolgreich gewesen, erklärte ver.di am 5. Mai. Mit dem Beschluss des Bundestages werde das Tarifergebnis übertragen. Die abschließende Entscheidung ist für Anfang Juni geplant. Tritt das Gesetz in Kraft, steigen die Einkommen der Beamt/innen rückwirkend zum 1. Januar 2008 um 50 Euro als Sockelbetrag und um 3,1 Prozent, ein Jahr später noch einmal um 2,8 Prozent.


Berlin

Tarifabschluss bei der BVG

Nach mehr als 30 Streiktagen konnte ver.di mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Berlins und der BVG ein Tarifergebnis für die mehr als 12000 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe abschließen. Vom 19. bis 22. Mai entscheiden die ver.di-Mitglieder in einer Urabstimmung über das Ergebnis. Der Vertrag gilt vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2009. Alle Mitarbeiter bekommen 2008 eine Einmalzahlung von 500 Euro. Die erste Lohnerhöhung (um 60, 70, 80, 90 oder 100 Euro) wird zum 1. August 2008 wirksam; Neubeschäftigte erhalten höhere Aufschläge als die Kollegen, die seit vielen Jahren dabei sind. Eine zweite Lohnerhöhung folgt zum 1. August 2009, dann steigen die Löhne einheitlich um ein Prozent. Außerdem bekommen ver.di-Mitglieder eine Zeitgutschrift von 36,5 Stunden.

www.bb-verdi.de

Einzelhandel

Tarifverhandlungen ohne Ergebnis

Auch die fünfte Verhandlungsrunde in der seit mehr als einem Jahr andauernden Tarifauseinandersetzung im Einzelhandel Baden-Württemberg hat keine Annäherung zwischen ver.di und den Arbeitgeberverbänden gebracht. Die Verhandlungen wurden am 30. April ohne Ergebnis und neuen Termin abgebrochen. In Stuttgart und Umgebung legten daraufhin am 2. Mai rund 120 Beschäftigte in mehreren Betrieben ganztägig die Arbeit nieder.


Ladenöffnung

Klage eingereicht

Zwei Beschäftigte des Einzelhandels aus Göttingen und Hannover haben gegen das niedersächsische Ladenöffnungsgesetz, das am 1. April 2007 in Kraft getreten ist, Verfassungsbeschwerde erhoben. ver.di unterstützt die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Läden dürfen in Niedersachsen von Montag bis Sonnabend rund um die Uhr öffnen. Für Sonn- und Feiertage gelten verschiedene Ausnahmen, die das Verkaufsverbot "zur Farce machen", wie Ulrich Dalibor, Leiter der ver.di-Bundesfachgruppe Einzelhandel, erklärte. Laut ver.di verletzt der Gesetzgeber mit dem Gesetz verfassungsrechtlich vorgegebene Schutzpflichten wie den Schutz vor körperlicher Unversehrtheit, den Schutz von Ehe und Familie und den Schutz der Sonn- und Feiertage. Das Gesetz sei in Teilen verfassungswidrig, so die Auffassung der Gewerkschaft, die auch von einem juristischen Gutachten gestützt wird.


Lidl

Neuer Betriebsrat gewählt

Am 2. Mai ist Holger B. zum Betriebsrat der Lidl-Filiale Renningen im ver.di-Bezirk Stuttgart gewählt worden. Nach der Wahl in Stuttgart-Feuerbach im Oktober 2007 arbeitet damit in der Region ein zweiter Betriebsrat bei Lidl. Die Veröffentlichungen über Bespitzelungen, der Druck der ver.di-Diskussion und die Forderung nach weiteren Betriebsräten im Unternehmen "brachten uns ruhige Betriebsratswahlen", erklärte ver.di-Sekretär Oliver Handel. "Musste die Wahl in Stuttgart-Feuerbach noch mit Mahnwachen, Flugblättern und Öffentlichkeitsarbeit unterstütz werden, war in Renningen schon der Wink mit der Presse Grund genug für Lidl, sich nicht einzumischen. Es gab keine Mitarbeiterversammlungen, auf denen Führungskräfte Druck ausübten, keine Hausbesuche. Die Zeit ist günstig. Deswegen rufen wir alle Aktiven im Lidl-Projekt auf, geht jetzt in die Filialen und gründet dort, wo die Beschäftigten es wollen, Betriebsräte!"


Karstadt / Kaufhof

Warnstreik in Dortmund

Am 29. April hatte ver.di Dortmund in den Karstadt-Häusern Sport und Technik und im Kaufhof zum Warnstreik aufgerufen. Das Motto: "Wer uns die Zuschläge ab 18 Uhr 30 streichen will, muss mit unserem Widerstand rechnen!" Die Karstadt-Häuser mussten wegen des Warnstreiks geschlossen werden, der Kaufhof wurde mit einer Notbesetzung aus Abteilungsleitern offen gehalten.


Mitgliederwerbung

Großhandel on Tour

Am 1. Mai startete in Berlin das ver.di-Projekt "Großhandel on Tour". Im Mai und Juni wird der Tour-Lkw Betriebe und Berufsschulen in allen ver.di-Bezirken ansteuern, um auf Veranstaltungen neue Mitglieder zu werben, Mitglieder zu halten und zu informieren. Der Bundesfachgruppenvorstand Großhandel hat die Tour angeregt; die örtlichen Fachgruppen bestimmen die Veranstaltungsorte und organisieren die personelle Betreuung. Mitte Mai kommt die Tour nach Niedersachsen, Ende Mai nach Essen und Bochum. Anfang Juni hält der Lkw in Frechen.

Infos unter Tel. 030/69562752

FILM

Initiative "5 statt 12" im Endspurt

Fast 5000 Unterstützer hat die Initiative "5 statt 12" von connexx.av, der Interessenvertretung der Medienschaffenden, bisher gewonnen. connexx.av und der BundesFilmVerband in ver.di bitten die ver.di-Mitglieder noch bis 30. Juni um ihre Unterschrift, um deutlich zu machen, dass die auf Produktionsdauer beschäftigten Film- und Medienschaffenden in kurzzeitigen Beschäftigungen nicht ungerechtfertigt von Sozialleistungen ausgeschlossen werden dürfen. connexx.av setzt sich dafür ein, dass diese Beschäftigten schon nach einer Beschäftigungszeit von fünf statt zwölf Monaten Anspruch auf ArbeitslosengeldI erwerben. Durch die derzeitige Sozialgesetzgebung können sie zurzeit kaum ArbeitslosengeldI bekommen, obwohl sie Beiträge in die Sozialkassen einzahlen. Ursache ist, dass die Filmschaffenden nur jeweils für die Dauer einer Filmproduktion angestellt sind, also oft für wenige Tage oder Wochen, und sich danach eine neue Produktion suchen müssen. Dabei werden die Produktionen in immer kürzerer Zeit gedreht, und die Drehsaison konzentriert sich auf April bis Oktober.

Informationen über "5 statt 12" und Unterstützung der Initiative auf www.connexx-av.de


JUGEND

ver.di fordert Übernahme nach der Ausbildung

Schon 53 Prozent der heute unter 30-Jährigen haben mindestens einmal eine Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma gehabt, geht aus einer Studie des DGB hervor. Dort würden viele dann unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten, so würden die erworbenen Abschlüsse entwertet. ver.di weist im Zusammenhang mit der Studie darauf hin, dass die Zukunftsaussichten junger Menschen nach wie vor schlecht sind, und fordert, alle Auszubildenden nach dem Abschluss der Lehre mindestens für ein Jahr zu übernehmen.