Besuch bei den Aufsichtsräten In Halle wird weiter gestreikt, mittlerweile auch mit Unterstützung von Bundespolitikern

Seit drei Monaten streiken die Beschäftigten des Sparkassen Callcenters S-Direkt in Halle für bessere Arbeitsbedingungen und einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro, der bald auf neun Euro steigen soll (ver.di PUBLIK 6/2012). Derzeit liegt er bei 7,38 Euro. Ende August hatte ver.di die Verhandlungen abgebrochen, weil der Arbeitgeber nur den Beschäftigten sofort 8,50 Euro zahlen wollte, die seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen sind.

Im September sind Delegationen der Streikenden zu den Filialen der Aufsichtsratsmitglieder gefahren und haben auf ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Mittlerweile hätten auch die ersten Vorstände den Aufsichtsrat aufgefordert, einen Tarifvertrag abzuschließen, sagt ver.di-Verhandlungsführer Stefan Wittmann. Es kommen Delegationen anderer Unternehmen nach Halle, um die Streikenden zu unterstützen, auch der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken, Gregor Gysi, wurden erwartet. Noch im September vermittelte die Arbeitsagentur Streikbrecher an die S-Direkt. Jetzt liegt eine schriftliche Zusage vor, dass das nicht mehr vorkommt. ver.di hat dennoch Strafanzeigen vorbereitet.

hla