Sanierungsplan beschlossen - Kröten geschluckt

Der Sanierungsplan für die Frankfurter Rundschau steht fest: Die Geschäftsleitung will einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen und das Blatt wieder in die schwarzen Zahlen führen. Rund 150 Stellen werden abgebaut. Die IT-Abteilung wechselt in eine Fremdfirma, die Beschäftigen erhalten dafür eine Abfindung. "Damit sind wir nicht glücklich", betont Marcel Bathis aus dem Betriebsrat. "Jede abgebaute Stelle ist ein verlorener Arbeitsplatz, der nie wieder besetzt wird."

Durch einen Warnstreik konnte die Belegschaft Schlimmeres verhindern: Anzeigenabteilung, Rechnungswesen, Einkauf, Poststelle und Pfortendienst werden nicht ausgelagert. In einigen dieser Abteilungen musste der Betriebsrat einer niedrigeren Eingruppierung zustimmen. Die Weiterverarbeitung wird mit neuer Technik ausgestattet, dadurch sind dort 35 Arbeitsplätze gefährdet. In diesem Punkt wird der Betriebsrat noch verhandeln. In der Redaktion wurden 15 Zeitverträge nicht verlängert, 15 weitere Stellen sollen gestrichen werden. Den von Kündigung Bedrohten wird der "goldene Handschlag" angeboten: Wer freiwillig geht, erhält pro Beschäftigungsjahr ein Bruttogehalt plus Schichtzulage. Der Betriebsrat rechnet insgesamt mit 20 bis 30 Entlassungen. Doch es gab auch Neueinstellungen. Uwe Vorkötter wechselte von der Berliner Zeitung als Chefredakteur zur FR und brachte einige Redakteure mit. Vorkötter will modernisieren: "Wir werden noch vor der Sommerpause auf Tabloid-Format umstellen." Künftig werde es ein tägliches Magazin, je eine Doppelseite Meinung und Wissen/Bildung geben. Die Mittelseiten werden für größere Geschichten reserviert. SIL

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