Liebe Leserin, lieber Leser,

in unserer letzten Ausgabe vor der Bundestagswahl am 27. September haben wir eine kleine Bestandsaufnahme gemacht: Deutschland vor der Wahl 2009. Da boomt der so genannte Niedriglohnsektor. 6,5 Millionen Menschen in diesem Land arbeiten für weniger – und meist für sehr viel weniger – als 9,62 Euro die Stunde in den alten und weniger als 7,18 Euro in den neuen Bundesländern. Darunter, das ergab eine neue Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen, in der Mehrzahl gut ausgebildete Fachkräfte. Was der Niedriglohn konkret bedeutet, berichten Betroffene auf Seite 1.

Schon in der Ausbildung als Leiharbeiter/in beschäftigt? Ja, auch das gibt es längst in Deutschland 2009. Die Entfristung der Leiharbeit im Dienst der Marktfreiheit hat es möglich gemacht: Redaktionsvolontäre, also Auszubildende, in Oldenburg werden im Status von Leiharbeitern in das Berufsfeld eingeführt. Und das ist nur eine Spitze dieser grotesken Entwicklungen am Leih-Arbeitsmarkt – siehe Report Seite 12. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Abkehr von dieser Politik und hat ihre Ziele in einem Manifest formuliert: Klar zur Wahl. Gegen Markt radikal – Dokumentation Seite 3.

Und auch das Thema Parteienwerbung in der ver.di PUBLIK hat die Redaktion vor dieser Wahl beschäftigt. Um niemanden zu benachteiligen, haben wir uns für den folgenden Weg entschieden: Nachdem uns die erste Parteienanzeige vorlag, haben wir auch die anderen demokratischen Parteien unterrichtet - damit sie die Chance haben, gleichermaßen für sich zu werben. Schon damit uns nicht fälschlicherweise Einseitigkeit unterstellt wird. Wir sind zwar parteilich, aber unabhängig von Parteien.

Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Mitte Oktober. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit.

MARIA KNIESBURGES, CHEFREDAKTEURIN DER VER.DI PUBLIK