FÖRDERPROGRAMM | Etwa 1,4 Millionen Menschen waren in diesem Jahr irgendwann in Kurzarbeit - aber nur 85 000 haben an einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Nur ein kleiner Teil der dafür vorgesehenen Fördermittel wurde ausgegeben. 150 Millionen Euro standen allein für die Weiterbildung gering Qualifizierter zur Verfügung, nur 24 Millionen Euro wurden abgerufen. Bildet ein Unternehmen seine kurzarbeitenden Beschäftigten weiter, so übernimmt die Bundesagentur für Arbeit die Sozialbeiträge in dieser Zeit in voller Höhe.


Volkshochschulen erleben Boom

REKORD | Neun Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr an einem von 570 000 Volkshochschulkursen teilgenommen - so viele wie noch nie. Am begehrtesten sind Sprachkurse, auf die mehr als 40 Prozent der Unterrichtsstunden entfallen. Gesundheitsthemen sind mit 18 Prozent, Arbeit und Beruf mit 15 Prozent vertreten. Wenig Interesse gibt es für die Kurse zu Politik, Gesellschaft und Umwelt. Die Volkshochschulen finanzieren sich etwa zur Hälfte aus Teilnahmegebühren und aus kommunalen Zuschüssen.


Weiterbildungsuni eröffnet

BERLIN | In Deutschland hat die erste staatlich anerkannte Universität für Weiterbildung eröffnet. Betrieben wird sie von der Freien Universität Berlin und der Stuttgarter Klett Gruppe. Berufstätige mit erstem Studienabschluss können hier Fernlehrgänge belegen. Wer Anfang 2010 ein Master- oder Zertifikatsstudium aufnehmen will, kann sich bis Ende Dezember bewerben. www.duw-berlin.de/de/studiengaenge.html


Lernen von den Nachbarn

DUALE AUSBILDUNG | Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) hat die Ausbildungssysteme von Deutschland, Dänemark, Österreich und der Schweiz miteinander verglichen. Hierzulande rotieren viel zu viele Jugendliche in Ersatzmaßnahmen, kritisiert der Sozialwissenschaftler Christian Ebner vom WZB. In den Nachbarländern hingegen wurden Ausbildungsberufe für schwächere Schüler geschaffen, die Vermittlung von theoretischem Wissen gestärkt und die Ausbildung breiter angelegt, um die Flexibilität für die Berufstätigkeit zu erhöhen. Auch der Zugang von Nichtabiturienten zu Hochschulen ist dort einfacher, ergab der Vierländer-Vergleich. www.wzb.eu/wzbriefarbeit