PAPIERVERARBEITUNG | ver.di hat den Umgang des schwedischen Papierverarbeitungsunternehmens SCA Packaging mit seinen Beschäftigten kritisiert. Der Betrieb im thüringischen Arenshausen soll zum 30. Juni 2010 geschlossen werden. Das Werk werde den überzogenen Rendite-Erwartungen der Konzernspitze in Schweden geopfert, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Laut SCA hat das Werk mit 44 Beschäftigten im Jahr 2009 einen Umsatz von rund 17 Millionen Euro erwirtschaftet. Vor allem den Umgang mit dem Gesamtbetriebsrat könne ver.di nicht akzeptieren, so Werneke. Das Gremium sei wie der örtliche Betriebsrat und die Beschäftigten vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Das Vorgehen des Konzerns stehe nicht nur im Widerspruch zu den Gesetzen, sondern auch zum SCA-Verhaltenskodex. ver.di erwartet, dass SCA die geplante Schließung aussetzt und mit Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat über Alternativen zum Erhalt der Arbeitsplätze berät.


Verhandlungen ohne Ergebnis

SCHLECKER | Auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen ver.di und Schlecker über einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und einen Sozialtarifvertrag für die rund 41000 Beschäftigten hat Anfang April kein Ergebnis gebracht. Die Vorstellungen von Schlecker liegen laut ver.di in zentralen branchen- und gewerkschaftspolitischen Feldern unterhalb eines Angebots,über das man verhandeln könne. Die Chance für Schlecker, mit den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft zügig tarifliche Lösungen zu gestalten, sei da, allerdings für ver.di nicht zu jedem Preis. Die Gewerkschaft fordert über die beiden Tarifverträge hinaus, dass sich auch die neue Unternehmenstochter Schlecker XXL tarifvertraglich zur Einhaltung von Mindestbedingungen verpflichtet. Die Verhandlungen werden am 5. Mai fortgesetzt.


Mädchen und Beruf

GIRLS' DAY | Am 22. April 2010 findet bundesweit zum zehnten Mal der Girls' Day statt, der Schülerinnen ab der fünften Klasse einen Einblick in technische, naturwissenschaftliche und handwerkliche Berufe ermöglicht, die als "typische Männerberufe" gelten und von Mädchen immer noch seltener gewählt werden als die traditionellen "Frauenberufe". In diesem Jahr wird voraussichtlich die einmillionste Schülerin an einer Veranstaltung des Mädchen-Zukunftstages teilnehmen. www.girls-day.de


Operettenneubau gefordert

DRESDEN | ver.di, die Deutsche Orchestervereinigung, die Gewerkschaft Deutscher Bühnenangehöriger und die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer haben Ende März in einem offenen Brief den Dresdener Stadtrat und die Oberbürgermeisterin Helma Orosz aufgefordert, an den Neubauplänen für die Staatsoperette Dresden unverändert festzuhalten. Das Neubauprojekt ist Teil des geltenden Haustarifvertrags. Sollte es nicht umgesetzt werden, wäre das ein Vertragsbruch. https://darstellendekunst.verdi.de/aktuelles


Tarifvertrag für privatisierte Bewährungshilfe

BADEN-WÜRTTEMBERG | ver.di hat für 200 bei der Neustart-gGmbH angestellte Mitarbeiter/innen Tarifverträge abgeschlossen. Damit besteht zum ersten Mal Tarifbindung in der privatisierten Bewährungshilfe. Nach mehrmonatigen Verhandlungen ist es ver.di gelungen, einen Vertrag durchzusetzen, der sowohl Erfahrungen als auch Leistung der Beschäftigten honoriere, wie ver.di-Fachbereichsleiter Hermann Burr sagt. Für die neun Einrichtungszentralen in Baden-Württemberg regelt der Vertrag die Arbeitsbedingungen. Was Vergütung und Urlaubsregelungen betrifft, lehnt er sich weitgehend an den Tarifvertrag der Länder an. Er enthält Funktionszulagen und eine Jahressonderzahlung in Höhe von 80 Prozent eines Monatseinkommens.